Barfen für Anfänger: So gelingt der Einstieg in die biologisch artgerechte rohe Fütterung
- Michael Graf
- 30. März
- 3 Min. Lesezeit
B.A.R.F. - kurz für Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung - wird bei Hundebesitzern immer beliebter. Kein Wunder: Die Idee, den Hund so natürlich wie möglich zu ernähren, klingt überzeugend. Doch so verlockend das Konzept auch ist, gerade Anfänger stehen vor vielen Fragen: Was gehört in den Napf? Wie stelle ich sicher, dass mein Hund alle Nährstoffe bekommt? Und worauf muss ich bei der Hygiene achten? In diesem Beitrag gebe ich dir einen fundierten und praxisnahen Einstieg ins Thema Barfen.

Was bedeutet BARF überhaupt?
BARF orientiert sich an der ursprünglichen Ernährung von Wölfen - also rohes Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse und Obst. Ziel ist es, dem Hund eine möglichst artgerechte und natürliche Ernährung zu bieten - ohne künstliche Zusatzstoffe oder stark verarbeitete Komponenten.
Die klassische BARF-Zusammensetzung besteht aus:
70 - 80 % tierischen Bestandteilen
(Muskelfleisch, Innereien, rohe fleischige Knochen)
20 - 30 % pflanzlichen Bestandteilen
(Gemüse, Obst, Öle und ggfs. Kräuter)
Vorteile der Rohfütterung
Transparenz:
Du weißt genau, was im Napf landet.
Frische & Natürlichkeit:
Keine Konservierungsstoffe oder Füllstoffe.
Individuelle Anpassung:
Perfekt bei Allergien oder Unverträglichkeiten.
Verbesserte Vitalität:
Viele Halter berichten von glänzendem Fell, besserem Muskelaufbau und weniger Zahnstein.
Weniger Kot:
Hochverdauliches Futter führt oft zu weniger und festeren Ausscheidungen.
Ist Barfen für jeden Hund geeignet?
Grundsätzlich kann jeder gesunde Hund gebarft werden - unabhängig von Rasse oder Alter. Es gibt aber Ausnahmen:
Welpen:
Bedarfsgerecht barfen erfordert hier besondere Sorgfalt und Erfahrung.
Kranke Hunde:
Nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt.
Senioren:
Oft gut geeignet, aber mit angepasstem Fett- und Proteinanteil.
Wenn du unsicher bist, berate ich dich gerne und wir erstellen gemeinsam einen individuellen Futterplan.
Der erste Schritt: Die Futterzusammensetzung verstehen
Eine ausgewogene BARF-Mahlzeit besteht idealerweise aus:
Muskelfleisch (ca. 50 - 60 %):
z. B. Rind, Huhn, Lamm, Wild, ...
Innereien (ca. 10 - 15 %):
Leber, Niere, Milz (vitamin- und mineralstoffreich!)
Rohe, fleischige Knochen (ca. 15 - 20 %):
z. B. Hühnerhälse, Putenhälse (Kalziumquelle)
Nur rohe, fleischige Knochen - niemals gekocht füttern!
Gemüse & Obst (ca. 20 %):
Karotten, Zucchini, Kürbis, Äpfel, Birnen, ...
Zusätze:
Öle (z. B. Lachsöl), Algenmehl, Seealgen, ggf. Kräuter oder Mineralstoffpräparate
Wichtig:
Rohes Schweinefleisch ist tabu - es kann den gefährlichen Aujeszky-Virus übertragen (tödlich für Hunde!).
So startest du Schritt für Schritt
Vorbereitung
Informiere dich bei mir gründlich und lass uns gemeinsam einen BARF-Plan erstellen.
Besorge eine Küchenwaage, Frischhaltedosen und Platz im Gefrierfach.
Kaufe hochwertiges Fleisch - am besten vom Metzger oder zertifizierten BARF-Shop.
Eingewöhnung
Beginne mit einer leicht verdaulichen Fleischsorte wie Huhn oder Rind.
Füttere zunächst nur Muskelfleisch und dann ein wenig püriertes Gemüse.
Nach ein paar Tagen: langsam Innereien und Knochen einführen.
Beobachte Verdauung und Verhalten deines Hundes.
Portionierung
Anhaltspunkt für Futtermenge: 2 - 3 % des Körpergewichts pro Tag.
Bei Welpen und aktiven Hunden kann der Bedarf höher liegen.
Bei mir bekommst du die Grundlagen detailliert erklärt. Wir erstellen gemeinsam einen BARF-Plan unter Berücksichtigung des Bedarfs, speziellen Anforderungen und Vorlieben. Für die Eingewöhnung erhältst du eine Schritt für Schritt Anleitung. Ich begleite dich auf dieser Reise und stehe dir für Rückfragen zur Verfügung.
Hygiene und Lagerung: Das A & O beim Barfen
Rohes Fleisch immer kühl lagern und schnell verbrauchen.
Hände, Messer, Schüsseln, Arbeitsflächen gründlich reinigen.
Gefrorene Portionen vorbereiten und portionsweise auftauen.
Futterreste zügig entsorgen - BARF gehört nicht in den Napf "auf Vorrat".
Häufige Fragen
"Was ist, wenn mein Hund Knochen nicht verträgt?"
Dann kannst du auf Kalziumpräparate, gemahlene Eierschalen oder Knochenmehl zurückgreifen.
"Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel?"
Besonders Seealgenmehl, Öle oder spezielle Mineralmischungen können helfen, Mängel zu vermeiden.
"Wie merke ich, ob mein Hund das Barfen verträgt?"
Achte auf: normales Kotverhalten, Energielevel, Haut & Fell und Gewichtsentwicklung.
Fazit: Natürlich füttern mit Köpfchen
Barfen kann eine hervorragende Ernährungsform für deinen Hund sein - wenn du dich mit der Materie beschäftigst und auf eine ausgewogene Zusammensetzung achtest. Für viele Hunde ist es ein echter Gesundheitsboost: besseres Fell, weniger Allergien, mehr Energie. Der Einstieg muss nicht kompliziert sein.
Möchtest du mit dem Barfen starten, weißt aber nicht, wie du anfangen sollst? Dann biete ich dir Unterstützung: Ein individuell erstellter BARF-Plan nimmt dir die Unsicherheit und sorgt dafür, dass dein Hud rundum gut versorgt ist.
Teile gern deine Erfahrungen oder Fragen zum Barfen in den Kommentaren - oder verrate uns, was bei deinem Hund besonders gut ankommt!